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Strom und Wärme

In der ersten regulären Sitzung des Gemeinderats am gestrigen Montag stand die künftige Energieversorgung auf dem Programm. Zunächst ging es um die Stromversorgung und hier insbesondere um den sog. Konzessionsvertrag, mit dem die Stadt die Verlegung und den Betrieb des Stromverteilernetzes im Stadtgebiet an einen Netzbetreiber vergibt. Einziger Interessent bei der Ausschreibung war der bisherige Anbieter, die Netze BW GmbH. Mit dieser wurde nun ein neuer Konzessionsvertrag ausgehandelt, der ab 2027 beginnen wird und 20 Jahre laufen soll. Diesem Ansinnen sowie dem umfangreichen Vertragswerk hat der Rat zugestimmt. Die Netze BW bezahlt im Gegenzug an die Stadt eine jährliche Konzessionsabgabe.

Zur Wärme: Im Herbst 2021 wurde durch das Land Baden-Württemberg das Klimaschutzgesetz geändert. Um das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2040 zu erreichen, fällt dem Wärmesektor eine zentrale Rolle zu. Etwa die Hälfte des gesamten Endenergieverbrauchs fällt auf die Wärme- und Kältebereitstellung. Aus diesem Grund hat das Planungsinstrument der kommunalen Wärmeplanung (KWP) einen hohen Stellenwert, um die vom Land festgesetzten Ziele zu erreichen. Investitionen in Energieinfrastruktur sind mit hohen Investitionskosten und langen Investitionszyklen verbunden, deswegen ist eine ganzheitliche Strategie wichtig, um die Grundlage für nachgelagerte Schritte zu legen. Innerhalb der VG Spaichingen haben sich die Gemeinden Aldingen, Balgheim, Denkingen, Dürbheim, Frittlingen, Hausen o. V. und Spaichingen im Herbst 2022 zu einem sogenannten Konvoi zusammengeschlossen, um hier Synergieeffekte zu generieren.

Für das Stadtgebiet Spaichingen wurden zwei Eignungsgebiete im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung erarbeitet. Diese wurden anhand des benötigten Wärmebedarfs, mögliche Ankerkunden und Wirtschaftlichkeit in drei Workshops ausgearbeitet. Das  Eignungsgebiet „Spaichingen Innenstadt“ weist eine hohe Anzahl an öffentlichen Gebäuden wie Rathaus, Gymnasium, Alte Turnhalle, Stadthalle, Feuerwehr, Realschule und Schillerschulareal auf. Dazu kommen noch das Pflegeheim, Berufsschule und die Hochhäuser in der Europastraße. Durch die hohe Anzahl an städtischen Gebäuden könnte die Stadt als Vorreiter agieren und sich an ein modernes Nahwärmenetz anschließen. Die Schwierigkeit in diesem Eignungsgebiet ist die Standortsuche für eine mögliche Heizzentrale. Das Eignungsgebiet „Grund-Unterbach“ zeichnet sich dadurch aus, dass die ansässigen Betriebe Abwärmequellen aufweisen und für die Wärmeversorgung des nahegelegenen Wohngebiets „Im Grund“ genutzt werden kann. Auch würde es in diesem Eignungsgebiet Flächen geben, auf der ohne große Einschränkungen eine Heizzentrale errichtet werden könnte.

Als Maßnahme im Zuge der kommunalen Wärmeplanung ist für beide Eignungsgebiete die Erstellung einer Machbarkeitsstudie/Quartierskonzept vorgesehen. In dieser Studie werden potentielle Wärmequellen, der Netzverlauf, die optimale Netztemperatur und geeignete Standorte für eine Heizzentrale geprüft. Ziel ist es die technische und wirtschaftliche Machbarkeit zu bewerten und im besten Fall eine nachhaltige sowie effiziente Wärmeversorgung sicherzustellen.

Der Beschluss der kommunalen Wärmeplanung hat keine rechtliche Außenwirkung. Sie dient als Orientierungshilfe für Bürgerinnen und Bürger und als Entscheidungsgrundlage für Kommunen und Netzbetreiber. Rechtliche Auswirkungen für die Kommune und die Bürgerinnen und Bürger entstehen erst, wenn die Machbarkeitsstudie erfolgreich ist und die Stadt sich durch Beschluss des Gemeinderates dazu entscheidet ein Nahwärmenetz umzusetzen. In diesem Wärmenetzgebiet gilt dann, entweder die Anlieger schließen sich an das Wärmenetz an oder sie müssen 65 % erneuerbare Energien bei ihrer Heizungsanlage nachweisen. Dies gilt heute schon durch das GEG bei Neubauten.

Die CDU-Fraktion begrüßte die umfassenden Vorarbeiten zur künftigen Wärmeversorgung in der Stadt und unterstützt die weiteren Schritte, insbesondere die Erstellung einer Machbarkeitsstudie. Auch wenn es noch ein langer Weg ist: Das Ziel von lokalen Wärmenetzen sei der richtige Weg, auch um die Wertschöpfung vor Ort zu halten, so die CDU-Räte.

Foto: greenventory GmbH

>> Den gesamten Abschlussbericht zur Wärmeplanung mit vielen interessanten Zahlen und Fakten finden Sie hier.

 

Kurz berichtet

 

# Feuerwehr-Kommandant Patrick Heim informierte die Räte in seinem Jahresbericht über das beeindruckende Engagement der Wehr im Jahr 2024. 120 Feuerwehrkameradinnen und Kameraden, davon fast 80 in der Einsatzabteilung, dazu 25 Mitglieder der Jugendfeuerwehr sowie die Altersabteilung mit 18 Personen, sowie insgesamt 175 Einsätze sprechen eine deutliche Sprache. Heim berichtete auch über die Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Fahrzeugen, da hier teilweise mehrjährige Lieferzeiten zu "ertragen" sind. Die CDU-Fraktion bedankte sich bei Heim und der gesamten Spaichinger Feuerwehr für die vorbildliche Arbeit und sicherte auch im neuen Jahr ihre Unterstützung zu (Foto: Freiwillige Feuerwehr Spaichingen).

# Das Baugesuch für den Neubau "Bezahlbares Wohnen" im Franziskusweg wurde zwischenzeitlich eingereicht.


Kontakt

CDU Stadtverband Spaichingen

Dreifaltigkeitsbergstraße 27

78549 Spaichingen

info@cdu-spaichingen.de

www.cdu-spaichingen.de

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